Tierische Freundschaften

Einst ergab es sich, dass der Steirische Panther, der Nordische Gepard und das Einhorn in einer wilden Nacht des netten Beisammenseins aufeinandertrafen. Weil Geheimbünde – wie das Triumvirat einer ist – nicht alle Informationen preisgeben, bleibt es leider geheim, wo sich dieses ominöse Zusammentreffen zugetan hat. Drei junge Männer, welche laut eigenen Angaben allesamt legendär, einzigartig und wunderschön sind, hatten eines zum Ziel: die Studienzeit in vollen Zügen genießen. Gemeinsame Nächte an der ÖH Beachbar oder in Piran festigten die Freundschaft und bleiben auf immer unvergessen.  

Ob die Freundschaft des Triumvirat auch weiterhin bestehen bleibt, zeigt die Zeit. Denn momentan liegen viele Kilometer zwischen ihnen. Den Steirischen Panther und den Nordischen Gepard verschlug es zurück in heimische Gefilde und so entschloss das Einhorn zumindest vorübergehend das Weite zu suchen und ein Auslandssemester zu machen. Auch im indischen Ozean wird das Einhorn Freundschaften knüpfen, welche vielleicht für die Ewigkeit sind.

Es gibt diverse Spekulationen darüber wie lange eine Freundschaft dauern muss, um schlußendlich bis ans Lebensende zu halten. Seien es nun sechs, acht oder zehn Jahre – in der Regel ist selten jemand noch so lange an der Uni. Es sei denn er gehört zur immer kleiner werdenden Spezies der Dinosaurier. 

Auch wenn eine Freundschaft lange dauert, ist das kein Garant dafür, dass sie bestehen bleibt. Freundschaften kommen und gehen. Flamingos kündigen diese auch schon einmal, weil man vergisst ihnen zum Geburtstag zu gratulieren. Andere Freundschaften wiederum überstehen sogar die wüstesten Beschimpfungen und wochenlanges Schweigen. Jeder ist sich selbst am Nächsten und da kann es schon mal passieren, dass man Freunde, die es eigentlich nur gut meinen, von sich stößt. Aber auch so etwas sollte eine gute Freundschaft aushalten und im Idealfall festigen. 

Nicht nur das Anschreien und Anschweigen ist in einer Freundschaft wichtig, sondern auch das „über alles Reden können“. Trotzdem fällt es dem Schakal oft schwer, Dinge anzusprechen. Besonders wenn es um Herzensangelegenheiten geht. Und auch wenn der Schakal eigentlich immer wieder gerne darüber geredet hätte, kam das Thema nie auf, wenn er mit dem Pinguin durch die Stadt zog oder bei einem Como-Kaffee über Hathor* und die Welt sprach. Auch der Giraffe gegenüber, zog der Schakal das Schweigen dem Reden vor. Auch das Wissen darüber, dass die beiden immer für ihn da sind und ein offenes Ohr haben, ändert nichts daran. Aber der Schakal weiß es zu schätzen und ist unendlich dankbar, so tolle Freunde zu haben.

Nur dem Biber kann der Schakal sich hier anvertrauen und spricht auch schon einmal über den Schneefuchs. Viele Probleme, Ängste und Sorgen teilen der Biber und der Schakal miteinander, aber natürlich auch viele lustige und schräge Erlebnisse. Die beiden mussten erst aus der Steiermark nach Klagenfurt kommen, um sich zu finden. Und das, obwohl beide an der selben Schule waren. 

Sie lernten sich bei erniedrigender Arbeit kennen. Nach dem Motto „Ich bin jung und brauche das Geld“, standen sie sich stundenlang die Pfoten in den Bauch, dachten aber nicht ein einziges mal daran, den Schwanz einzuziehen. Sie hatten die Hoffnung, dass sich irgendwann die Steppe vor ihnen auftut und sie nicht mehr auf den lästigen Promo-Job angewiesen sind. Den Studi-Job nun lange hinter sich, verbringen der Biber und der Schakal ihre Nächte im Monkeys, um sich über ihre „richtigen“ Jobs und Schmetterlinge im Bauch auszutauschen.

Fun Fact:

Dieser Artikel erschien im Juni 2016 im Juni im ÖH Lautstark.

* Ägyptische Göttin der Liebe, der Schönheit, des Tanzes und der Freude. Beschützerin der Frauen. Sie wird mit Kuhhörnern und einer Sonnenscheibe auf dem Kopf dargestellt. (vgl. www.selket.de/goetter-aegyptens/die-wichtigsten-goetter/

Das liebe Triumvirat. Liebe Grüße an dieser Stelle an Martin, Viktor und Marc – wo immer ihr euch auch gerade rumtreibt. Ich hoffe eure Freundschaft besteht auch trotz der geographischen Distanz.

Das Einhorn bekam seine tierische Zuschreibung übrigens nur, weil er sich als BWL Student sozial engagierte. Weil eigentlich bin ja ICH ein Einhorn. (n)Erdmännchen können das bestätigen.

Was soll ich sonst noch sagen? Der Kontakt zu Pinguin und zur Giraffe besteht nur noch sporadisch – aber er besteht. Der Kontakt zum Biber leider nicht mehr. Warum? Das weiß ich nicht. Wäre wirklich schön, wenn du dich mal wieder melden würdest.

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